Unterrichtsgestaltung 

Zeit, Präsenz und der Blick für das Wesentliche


Der Unterricht erfolgt in der Regel in Einheiten von 60 Minuten. Dieser zeitliche Rahmen ermöglicht eine konzentrierte, zugleich entspannte Arbeitsatmosphäre, in der technische, musikalische und interpretatorische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden können – ohne künstliche Eile.


Jede Schülerin, jeder Schüler wird als individuelle Künstlerpersönlichkeit wahrgenommen – mit eigenem Zugang zur Musik, eigenem Tempo, eigener Prägung. Der Unterricht ist dementsprechend nicht standardisiert, sondern flexibel aufgebaut: Mal steht das rhythmische Empfinden im Zentrum, mal die Klangbildung oder ein bestimmter Fingersatz, mal das Notenlesen, die Artikulation oder das innere Verständnis für eine musikalische Phrase.


Die Gewichtung ergibt sich aus der jeweiligen Stunde – und nicht aus einem Schema. Wird ein Takt nicht verstanden, wird er überarbeitet. Zeichnet sich eine besondere Schwierigkeit im polyphonen Spiel ab, wird dort vertieft. Entwickelt sich der Ausdruck, entsteht Raum für Interpretation.


Dabei gilt: Der Unterricht endet zwar pünktlich, aber nicht abrupt. Entscheidend ist, dass der musikalische Gedanke zu Ende geführt werden kann – und jede Stunde mit einem Gefühl von Erkenntnis und Fortschritt verlassen wird.


Die technische Basis (Handhaltung, Unabhängigkeit der Hände, klangliche Differenzierung) wird von Anfang an sorgfältig aufgebaut. Zugleich wird altersgerecht an das Notenlesen herangeführt, zunächst in kleinen Einheiten, dann zunehmend aus der Partitur heraus. Eine didaktisch erprobte Auswahl von App-basierten Ergänzungen kann bei Bedarf unterstützend eingesetzt werden – ersetzt aber nicht die persönliche Vermittlung.